Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Text: Judith Hallwachs

Der Standard iiRDS ist auf bestem Weg, sich in der Technischen Kommunikation zu verankern. Das gelingt etwa mit einer Beispieldokumentation, die den Einstieg erleichtert. Außerdem schreitet die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen voran – Zeit für eine iiRDS-Bilanz.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:53 Minuten

Bereits vier Jahre sind vergangen, seit sich die tekom-Arbeitsgruppe „Information 4.0“ damit beschäftigt hat, wie sich in Zukunft intelligente Informationen bereitstellen lassen. Ein Ergebnis ist der Standard iiRDS, kurz für intelligent Information Request and Delivery Standard. An die Stelle der Arbeitsgruppe ist inzwischen ein Konsortium getreten. Ihm gehören Industrie- und Dienstleistungsunternehmen an, Softwarehersteller und Berater, außerdem Fachleute aus der Wissenschaft sowie für Aus- und Weiterbildung.

Unter dem Schirm des Konsortiums hat sich der Standard seit 2016 kontinuierlich weiterentwickelt und ist in den Unternehmen mittlerweile ein vielbeachtetes Thema. Einige konkrete Implementierungen sind bereits im Gange, und die Anfragen zum Standard und seinen Möglichkeiten häufen sich. Im letzten Jahr konnte das Konsortium einige Meilensteine in Form spannender Projekte und neuer Kooperationen abschließen.

Im Juli 2019 wurde eine überarbeitete Version zum freien Download auf der iiRDS-Website bereitgestellt – https://iirds.org. In Version 1.0.1. wurde das Feedback interessierter Anwenderinnen und Anwender umgesetzt, die in Version 1.0 kleinere Unstimmigkeiten gefunden haben. Auch weiterhin ist es möglich, dem Konsortium Feedback mitzuteilen.

Um den Einstieg in iiRDS zu erleichtern, wurde auf https://iirds.org ein Beispielinhalt veröffentlicht. Der Inhalt ist auf Basis des PI-Fan 1.1. entstanden und veranschaulicht Entwicklern und Beratern anhand einer einfachen Technischen Dokumentation den Umgang mit dem Standard. Der Beispielinhalt steht für registrierte Nutzer auf der Internetseite kostenfrei zum Download bereit.

Auch bei der Standardisierung konnte einiges erreicht werden. So wird in der deutschen Normungsroadmap Industrie 4.0 im Kapitel Instandhaltung iiRDS als zukunftsweisender Standard eingeführt. Außerdem wurde Ende 2019 eine vorläufige Version einer Publicly Available Specification (PAS) offiziell bei der International Electrotechnical Commission (IEC) vorgestellt. Das eingereichte Dokument beschreibt den Informationsfluss, der in iiRDS stattfindet. Das Konsortium will weitere Schritte einleiten, so dass mit iiRDS die Bereitstellung intelligenter Information standardisiert werden kann.

Zusammenarbeit mit Unternehmen

In einem Gemeinschaftsprojekt haben die tcworld GmbH und das Schweizer Unternehmen Endress+Hauser eine Demonstrations-App entwickelt. Der intelligente Chatbot veranschaulicht die praktische Anwendung von iiRDS und demonstriert dabei das sich wandelnde Paradigma der Informationsbereitstellung von „Push“ zu „Pull“. In dem gemeinsam geschaffenen Proof of Concept deckt der so genannte iiBot zwei realistische Anwendungsfälle ab: Installation und Störungsbeseitigung. Mit Hilfe des Bots kann der Anwender, etwa ein Servicetechniker, genaue Anweisungen für eine akute Fragestellung erhalten. Die Anweisungen passen genau zum Kontext und berücksichtigen auch die Qualifikation des Anwenders und das Endgerät, auf dem die Informationen abgerufen und dargestellt werden. Auf der tekom-Jahrestagung 2019 wurde der iiBot bereits gezeigt, für 2020 sind weitere Präsentationen geplant. Außerdem ist in diesem Jahr eine Weiterentwicklung des Chatbots vorgesehen.

Zusammenarbeit mit Organisationen

Das Jahr 2020 sieht noch weitere Meilensteine vor. Dazu zählen die Kooperationen mit den Organisationen eCl@ss und OASIS, die das Wachstum von iiRDS weiter vorantreiben. Mit eCl@ss wird bereits rege zusammengearbeitet, mit dem Ziel, ein gemeinsames Guidance Paper zu erstellen. Das Dokument soll die beiden Standards beschreiben, den eCl@ss-Standard und iiRDS definieren und auseinanderhalten. Außerdem soll eine gemeinsame Funktion herausgearbeitet werden.

Die zweite Kooperation ist die gegenseitige Mitgliedschaft mit OASIS. Angestrebt wird eine Zusammenarbeit des iiRDS-Konsortiums mit dem DITA Technical Comittee (DITA TC). Geplant ist auch die Veröffentlichung eines Open Toolkits, das im iiRDS-Konsortium entwickelt wird. Das Open Toolkit macht es möglich, definierte Inhalte schnell und einfach mit iiRDS-Metadaten auszuzeichnen und das Ergebnis als iiRDS-konforme Pakete zu generieren.

Ein zweitägiges iiRDS-Training steht ebenso auf der Agenda. Es soll online stattfinden und qualifizierte iiRDS-Berater ausbilden. Wer das Training erfolgreich abgeschlossen hat, kann Kunden bei Projekten zur Implementierung von iiRDS unterstützen. Das Training führen zwei Mitglieder des Konsortiums durch, die die Entwicklung des Standards von Beginn an begleiten.

Gemeinsam mehr erreichen

Wollen Sie mit dabei sein und als Pionier intelligente Informationen für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge vorantreiben? Als Konsortiumsmitglied können Sie sich aktiv an den neusten Entwicklungen beteiligen und den Standard mit Ihrer Expertise mitgestalten – und kostenlos am stattfindenden iiRDS-Training teilnehmen. Mehr darüber erfahren Sie auf der Internetseite des Konsortiums:
iirds.org. Dort können Sie auch einen Newsletter abrufen, der Sie regelmäßig über Entwicklungen und Neuheiten rund um iiRDS informiert.

 

Schwerpunkt in Ausgabe 03/20.