Ein Chatbot kommuniziert Technik

Text: Steffen-Peter Ballstaedt

Die Technische Kommunikation ist historisch in eine breite kulturelle Tradition eingebettet mit Bezügen zu Philosophie, Handwerk, Kunst und Wissenschaft. Heute: Chatbots.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:48 Minuten

Mit der Freigabe von ChatGPT hat die Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) mit einem Paukenschlag alle Autoren und Autorinnen aufgeschreckt: Ein Programm schreibt mit Hilfe eines Sprachmodells nach beliebigen Vorgaben artifizielle Texte, die von menschlichen Texten kaum zu unterscheiden sind.

So arbeitet der Chatbot

Die Leistung von ChatGPT beruht auf einer Kombination von maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung. GPT steht für Generative Pretrained Transformer: Als Material dient eine Unmenge an Texten, die im Web ja nicht schwer zu finden sind. Dazu zählen Bücher, Gedichte, Blog-Einträge, wissenschaftliche Publikationen oder auch Internetseiten. Aus dem Textmaterial analysiert und lernt der Roboter nicht Inhalte, sondern sprachstatistische Zusammenhänge. Diese nutzt er dann für die Generierung neuer Texte.

Da der Autor selbst jahrelang an Problemen der Textstruktur und Textkohärenz gearbeitet hat, überrascht ihn die Leistung nicht so sehr. Wie Wörter zu Sätzen und Sätze zu Texten verknüpft werden, das ist gut erforscht und kann deshalb auch in Algorithmen umgeschrieben werden. Es gibt Textschemata, Textsorten, Textgenres, deren Aufbau und Stilmittel von Textanalyseprogrammen erfasst werden können. Der Chatbot ist beim Generieren der Texte nicht mit dem Internet verbunden, er arbeitet nur mit den Daten, die er vorher analysiert hat.

Ein praktischer Test

Können die Schreibroboter für die Technische Kommunikation gefährlich werden? Wir starten einen Versuch und beauftragen den Chatbot, eine Anleitung zum Reinigen von Druckerpatronen zu erstellen. In wenigen Sekunden entsteht vor unseren Augen eine Anleitung (Inf. 01).

Das Ergebnis unseres Tests ist ganz passabel: ohne Rechtschreibfehler, konsistent im Imperativ, verständlich formuliert und auch an alles „gedacht“. Ein Technischer Redakteur bzw. eine Redakteurin müsste nur noch Anpassungen für das konkrete Produkt vornehmen. Offenbar wurde der Chatbot auch mit technischen Dokumenten trainiert.

Der Trend zur Standardisierung erleichtert dem Chatbot die Analyse, da er lexikalische, syntaktische und textgrammatische Regeln schnell entdecken kann. Also ist abzusehen, dass diese Anwendung der KI nicht nur in Schulen und Hochschulen, sondern auch in Technischen Redaktionen Einzug halten wird.

 
  1. Entfernen Sie die Patronen aus dem Drucker und legen Sie sie auf ein sauberes, fusselfreies Tuch.
  2. Überprüfen Sie die Patronen auf sichtbare Verschmutzungen wie Staub, Schmutz oder Tintenflecken. Wenn Sie sichtbare Verschmutzungen finden, reinigen Sie sie mit einem fusselfreien Tuch und etwas destilliertem Wasser.
  3. Vermeiden Sie es, die Metallkontakte auf der Patrone zu berühren, da dies zu Beschädigungen führen kann.
  4. Für hartnäckige Verschmutzungen können Sie auch eine Reinigungslösung verwenden, die speziell für Druckerpatronen entwickelt wurde. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers für die Verwendung dieser Lösung.
  5. Wenn Sie die Patronen gereinigt haben, lassen Sie sie vollständig trocknen, bevor Sie sie wieder in den Drucker einsetzen.
Wichtige Hinweise:
  • Verwenden Sie niemals Alkohol oder aggressive Reinigungsmittel, um die Patronen zu reinigen, da dies zu Beschädigungen führen kann.
  • Vermeiden Sie es, die Patronen unter fließendem Wasser zu reinigen, da dies ebenfalls zu Beschädigungen führen kann.
  • Reinigen Sie die Patronen nur, wenn Sie sichtbare Verschmutzungen bemerken oder wenn der Drucker Probleme mit der Tintenausgabe hat. Reinigen Sie sie nicht unnötig oft, da dies zu einer verkürzten Lebensdauer der Patronen führen kann.
 


Inf. 01 Quelle Steffen-Peter Ballstaedt

Zwei Aufgaben zum Schluss

Gesucht wird ein Gedicht über Technik im Stil von Hölderlin. Unter den fünf Strophen findet sich diese:

O Technik, wie dein Schatten fällt,
Entfernst du uns von unsrer Welt,
Und lässt uns fremd, in einem Raum,
Wo jede Seele sucht den Traum.

Schön gereimt und man kann tiefsinnig interpretieren. Und auf die Bitte, einen Witz über Technik zu erzählen, lesen wir:

Warum haben Programmierer Probleme mit ihrem Gewicht?
Weil sie ständig auf „Ctrl + C“ und „Ctrl + V“ klicken und sich dabei nicht genug bewegen!

Kein Schenkelklopfer, aber auch nicht völlig unsinnig. Diese Anwendung der KI ist ein massiver Einschnitt in unser Bildungssystem, genauso wie für die Technische Kommunikation. Daran werden auch kritische Stimmen nichts ändern [1].

Link

[1] Noam Chomsky (2023): The false promise of ChatGPT. New York Times, 8.3.2023. https://www.nytimes.com/2023/03/08/opinion/noam-chomsky-chatgpt-ai.html  

Links & Literatur

So arbeitet der Chatbot

Die Leistung von ChatGPT beruht auf einer Kombination von maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung. GPT steht für Generative Pretrained Transformer: Als Material dient eine Unmenge an Texten, die im Web ja nicht schwer zu finden sind. Dazu zählen Bücher, Gedichte, Blog-Einträge, wissenschaftliche Publikationen oder auch Internetseiten. Aus dem Textmaterial analysiert und lernt der Roboter nicht Inhalte, sondern sprachstatistische Zusammenhänge. Diese nutzt er dann für die Generierung neuer Texte.

Da der Autor selbst jahrelang an Problemen der Textstruktur und Textkohärenz gearbeitet hat, überrascht ihn die Leistung nicht so sehr. Wie Wörter zu Sätzen und Sätze zu Texten verknüpft werden, das ist gut erforscht und kann deshalb auch in Algorithmen umgeschrieben werden. Es gibt Textschemata, Textsorten, Textgenres, deren Aufbau und Stilmittel von Textanalyseprogrammen erfasst werden können. Der Chatbot ist beim Generieren der Texte nicht mit dem Internet verbunden, er arbeitet nur mit den Daten, die er vorher analysiert hat.

Ein praktischer Test

Können die Schreibroboter für die Technische Kommunikation gefährlich werden? Wir starten einen Versuch und beauftragen den Chatbot, eine Anleitung zum Reinigen von Druckerpatronen zu erstellen. In wenigen Sekunden entsteht vor unseren Augen eine Anleitung (inf. 01).

Das Ergebnis unseres Tests ist ganz passabel: ohne Rechtschreibfehler, konsistent im Imperativ, verständlich formuliert und auch an alles „gedacht“. Ein Technischer Redakteur bzw. eine Redakteurin müsste nur noch Anpassungen für das konkrete Produkt vornehmen. Offenbar wurde der Chatbot auch mit technischen Dokumenten trainiert.

Der Trend zur Standardisierung erleichtert dem Chatbot die Analyse, da er lexikalische, syntaktische und textgrammatische Regeln schnell entdecken kann. Also ist abzusehen, dass diese Anwendung der KI nicht nur in Schulen und Hochschulen, sondern auch in Technischen Redaktionen Einzug halten wird.

Zwei Aufgaben zum Schluss

Gesucht wird ein Gedicht über Technik im Stil von Hölderlin. Unter den fünf Strophen findet sich diese:

  • O Technik, wie dein Schatten fällt,
  • Entfernst du uns von unsrer Welt,
  • Und lässt uns fremd, in einem Raum,
  • Wo jede Seele sucht den Traum.

Schön gereimt und man kann tiefsinnig interpretieren. Und auf die Bitte, einen Witz über Technik zu erzählen, lesen wir:

  • Warum haben Programmierer Probleme mit ihrem Gewicht?
  • Weil sie ständig auf „Ctrl + C“ und „Ctrl + V“ klicken und sich dabei nicht genug bewegen!

Kein Schenkelklopfer, aber auch nicht völlig unsinnig. Diese Anwendung der KI ist ein massiver Einschnitt in unser Bildungssystem, genauso wie für die Technische Kommunikation. Daran werden auch kritische Stimmen nichts ändern [1].

link

[1] Noam Chomsky (2023): The false promise of ChatGPT. New York Times, 8.3.2023. www.nytimes.com 2023/03/08/opinion/noam-chomsky-chatgpt-ai.html