Im Kleinen steckt Großes

Text: Eugen Styrz

Ein kleines Display macht das Lesen schwer. Das gilt besonders für Tabellen, die technische Daten enthalten. Auf einem Smartphone sind sie kaum zu erkennen. Doch die Perspektive lässt sich ändern.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 10:05 Minuten

Der Kognitionspsychologe George Miller veröffentlichte 1956 seine Arbeit „The Magical Number Seven, Plus or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information“. Darin stellte er folgende These auf [1]: „Menschen können durchschnittlich nur 7 (±2) Elemente in ihrem Arbeitsgedächtnis bewahren“. Eine wichtige Erkenntnis, die wir in der UX-Design-Welt als „Millers Gesetz“ kennen.

Leider wird das Gesetz häufig fehlinterpretiert als „Ich muss in meinem Design alles radikal auf eine Menge zwischen fünf und neun Elementen begrenzen.“ Viel mehr ging es Miller in seiner Arbeit darum, dass wir Inhalte in dieser Bandbreite als „Informationshäppchen“ viel besser verarbeiten können als längere, zusammenhängende Blöcke.

Dabei scheint es beinahe egal zu sein, ob es sich um sieben Wortblöcke oder sieben einzelnen Buchstaben handelt. Vorausgesetzt, sie sind als Blöcke dargestellt. Die ...

Titelseite von Ausgabe 05 2022.