Ein bisschen dumm stellen

Ganz klar, eine Anleitung muss verständlich sein, ansonsten ist ein technisches Gerät nicht richtig zu bedienen. Doch was der eine leicht versteht, stellt den anderen vor ein Rätsel. Lässt sich Textverständlichkeit nicht neutral messen und anschließend verbessern, zum Wohle aller Leser?

Inhaltsübersicht

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Im Mai 1975, drei Jahre vor Gründung der tekom, veröffentlichte die Zeitschrift „Psychologie Heute“ einen Artikel mit dem Titel „Verständlich informieren“. Darin erklärten drei Wissenschaftler, wie sich ermitteln lässt, wann ein Text verständlich ist, welche Faktoren einen verständlichen Text ausmachen und was zu tun ist, um eine höhere Verständlichkeit zu erzielen. Und nicht zuletzt zeigten sie ein Modell, mit dem sich das Ganze analysieren und darstellen lässt – das Hamburger Verständlichkeitsmodell.

40 Jahre später stellt das Modell immer noch eine wesentliche Grundlage für die unterschiedlichsten Textsorten dar. Journalisten richten sich genauso danach wie Werbetexter oder eben auch Technische Redakteure. Je nach Textsorte verschieben sich die Gewichtungen innerhalb des Modells, das aus den Elementen „Einfachheit“, „Gliederung-Ordnung“, „Kürze-Prägnanz“ und „zusätzliche Stimulanz“ ...