Clever argumentieren

Text: Annette Verhein-Jarren

Mit Argumentieren assoziiert man oft Sach-Logik – aber so logisch ist es dann wieder doch nicht. Neben der sach-logischen Seite der Argumentation gibt es auch eine psycho-logische Seite. Wie setze ich beide Seiten gewinnbringend in meiner Argumentationspraxis ein?

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 09:47 Minuten

Auf einem der Höhepunkte der Griechenlandkrise 2015 beklagt sich der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis, seines Zeichens Wirtschaftswissenschaftler, dass seine Euro-Finanzminister-Kollegen ihn nicht verstanden hätten: „In den Verhandlungen mit den Geldgebern hätte niemand ökonomische Argumente hören wollen. Wenn er ‚logisch stimmige Argumente‘ vorgetragen habe, wäre er nur angestarrt worden: ‚Man hätte auch die schwedische Nationalhymne vorsingen können – man hätte dieselbe Antwort bekommen …“ Hören wir die Perspektive eines der Gegenüber von Varoufakis: „Doch wissen Merkel, Kauder sowie Schäuble einerseits und die Kritiker andererseits, dass ein Nein der Fraktion das Ende von Merkels Kanzlerschaft einleiten würde.“ [1]

Während also der eine beklagt, dass seine logisch-stimmigen Argumente beim Gegenüber kein Gehör finden, und offensichtlich überhaupt keine Idee hat, ...