Altlasten noch nicht entsorgt

Text: Dieter Gust

Nun gut: Auch die neue FrameMaker-Version deckt wie bisher den asiatischen Markt ab. Wirklich bahnbrechend ist FrameMaker 7.1 aber dennoch nicht. Zu offensichtlich sind die Versäumnisse. So deckt das Tool im Jahr der EU-Osterweiterung offiziell Osteuropa nicht ab. Und auch für Asien muss man nicht lange suchen, um auf offenkundige Mängel zu stoßen. FrameMaker hätte sich wohl schon lange ins Abseits manövriert, hätten nicht findige Anwender jenseits der offiziellen Adobe-Politik Lösungen gefunden. Das Hauptproblem: FrameMaker unterstützt kein Unicode.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 08:15 Minuten

Alles wie gehabt – auch mit FrameMaker 7.1 ändert sich bei Adobe nichts wirklich Dramatisches. Nach wie vor scheint die kalifornische Software-Schmiede nicht erkannt zu haben, welche Anforderungen ein Fremdsprachensatz im Jahre 2004 mit sich bringt. Denn auch für China, Japan und Korea (CJK) überlässt der Hersteller vieles dem versierten Anwender, weil neben der Unterstützung von asiatischen Codepages kaum Informationen zum Thema auffindbar sind.
Das entscheidende Manko von FrameMaker ist und bleibt: Adobe geht bei nicht-westlichen Sprachen davon aus, dass das Publishing in der lokalisierten Betriebssystemversion der jeweiligen Sprache erfolgt. Getreu nach dem Motto: „Chinesisch nur bei den Chinesen“. Den heutzutage typischen Anwendungsfall, alle Sprachen auf einem Rechner zu publizieren, hat Adobe bisher nicht vorgesehen, obwohl die Idee, auf einer Plattform für die ganze Welt zu ...