Gespür für Sprache

Text: Steffen-Peter Ballstaedt

Die Technische Kommunikation ist historisch in eine breite kulturelle Tradition eingebettet mit Bezügen zu Philosophie, Handwerk, Kunst und Wissenschaft. Heute: grammatische Varianten.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:36 Minuten

Wer mit Sprache arbeitet und die Grammatik beherrschen muss, hat sich bestimmt schon gefragt, warum die Sprache so ein kompliziertes Regelwerk braucht: Satzarten, Konjunktiv, Modalverben, Nebensätze, Partizipialkonstruktionen, Präpositionalphrasen, Appositionen oder Passivkonstruktionen. Ginge das nicht auch einfacher?

Verschieden angeleitet

Wer einer Formulierung mit seinem Sprachgefühl nachspürt, der wird schnell bemerken, dass inhaltlich fast gleiche, aber verschieden formulierte Sätze nicht ganz dasselbe bedeuten. Dazu ein einfaches Beispiel aus einer Anleitung:

  • Reiben Sie die Pfanne mit einem Tropfen Öl ein!

Das ist ein Imperativsatz. Er stellt eine eigene Satzart dar wie die Feststellung (Deklarativsatz) und die Frage (Interrogativsatz). Vermutlich weil in der Zeit, als sich die Grammatik entwickelte, die Menschen in streng hierarchisch organisierten Gruppen lebten. Denn ein ...

Kulturelle Tradition der Technischen Kommunikation.