Das Objekt im Fokus

Text: Steffen-Peter Ballstaedt

Die Technische Kommunikation ist historisch in eine breite kulturelle Tradition eingebettet mit Bezügen zu Philosophie, Handwerk, Kunst und Wissenschaft. Heute: die isometrische Perspektive.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:38 Minuten

Die darstellende Geometrie unterscheidet zwei Arten von Perspektiven: die Fluchtpunktperspektiven und die Parallel­perspektiven. Immer wieder liest man, dass die Fluchtpunktperspektiven, vor allem die Zentralperspektive, in der Renaissance erfunden wurden. Aber es gab schon in der Antike Ansätze zum perspektivischen Zeichnen. Sie fielen allerdings mehr oder minder dilettantisch aus. Erst in der Renaissance entwickelte Filippo Brunelleschi im Jahr 1411 die Geometrie dazu, jetzt konnten perspektivische Abbildungen mathematisch exakt konstruiert werden.

Die isometrische Perspektive

Auch die Parallelperspektiven wurden nicht auf einen Schlag erfunden. Allerdings kam ein kluger Kopf auf die exakten Regeln zum isometrischen Zeichnen: der englische Professor für Chemie und Naturphilosophie William Farish. 1822 veröffentlichte er den Aufsatz „On Isometrical Perspective“ [1].
Zur Erfindung der ...