Nur Augenkitzel oder mehr Verständlichkeit?

Text: Steffen-Peter Ballstaedt

Die Digitalisierung hat die Erstellung und Bearbeitung von Bildern revolutioniert und neue Formen der visuellen Technischen Kommunikation hervorgebracht. In Online-Dokumentationen spielen vor allem interaktive Bilder und Animationen eine wichtige Rolle, deren Herstellung allerdings zeitraubend und teuer ist. Doch lohnt sich der ganze Aufwand? Sind animierte und interaktive Bilder automatisch auch selbsterklärend? Oder wie ist es um ihren didaktischen Nutzen bestellt?

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 06:01 Minuten

Unumstritten: Dynamische Bilder, die Bewegungen und Veränderungen zeigen, stellen für die Augen attraktive Reize dar. Deshalb setzen sie die Unternehmensstrategen gern für das Produkt-Marketing und in der Werbung zur Image-Bildung ein. Bereits einer der ersten Instruktionspsychologen, der sich mit dem Nutzen von Animationen befasste, stellte fest: “… animation is often used with the intent to impress rather than to teach.” [1]

Unter welchen Bedingungen bewegte Bilder auch für das Begreifen technischer Zusammenhänge und die Anleitung technischer Handlungen sinnvoll sind, das ist eine bisher ungeklärte Frage. Ein Fall für Empiriker, aber deren Befunde ergeben erst in Umrissen ein zusammenhängendes Bild. Das aber widerspricht in einigen Punkten den Multimedia-Fans, die dynamische Bilder oft als didaktische Sensation hochloben.

Um die möglichen Effekte dynamischer Bilder in den Griff zu ...