Die Karten trügen nicht

Text: François Filandre Beate Früh

Wer etwas über Verständlichkeit und Akzeptanz einer Softwareoberfläche oder von Terminologie wissen will, sollte die Karten legen. Oder einfach Card Sorting durchführen, wie es die Fachleute nennen. Ob im Offline- oder Online-Verfahren, am Ende stehen bestimmt ganz neue Erkenntnisse.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 13:35 Minuten

Das mentale Modell von Nutzern zu verstehen und daraus ein benutzerfreundliches Navigationskonzept zu entwickeln, sicherzustellen, dass Bezeichnungen verwendet werden, die eine Zielgruppe versteht, sowie eine benutzerfreundliche Navigationsstruktur bereitzustellen – das sind die Anwendungsfelder, in denen Card Sorting in den letzten Jahren verwendet wird. Fast könnte man meinen, es handle sich bei Card Sorting um eine neue Methode, die im Zuge modernen Usability Testings Einzug gehalten hat. Doch das ist nicht so. Die Methode blickt auf eine über 100-jährige Entwicklungsgeschichte zurück, sieht man davon ab, dass bereits Aristoteles als Begründer der Kategorienlehre die ersten Grundlagen geschaffen hat. Es war die junge Disziplin der Psychologie, in der Card Sorting in seiner ursprünglichen Form zuerst verwendet wurde.

Bis heute gehört die Methode im Rahmen neurologischer Untersuchungen ...

Eine Hand legt Spielkarten.