Selber dumm

Text: Markus Nickl

Kaum ein Thema erregt die Gemüter wie der so genannte Deppenapostroph. Wer darauf achtet, findet den Rechtschreibfehler an allen möglichen Stellen. Obwohl die Regeln für die Verwendung des Apostrophs einfach sind, verbirgt sich dahinter mehr, als der erste Blick vermuten lässt.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:54 Minuten

Sehen wir uns zunächst einmal an, wie es richtig geht: Im Deutschen hat der Apostroph die Funktion eines Auslassungszeichens: „Ew’ge Liebe schwör’ ich Dir.“ oder auch „So funktioniert’s“. Der Apostroph muss in solchen Fällen zwingend gesetzt werden. Allerdings besteht auch Spielraum, nämlich bei Wörtern, in denen eine Auslassung gebräuchlich ist: „Sag mir Bescheid.“, „Heut komm ich später.“, „Ich wechsle das Öl.“. Und bei der Wiedergabe von mündlicher Rede bleibt es dem Autor ganz überlassen, ob er für eine Auslassung einen Apostroph setzen will oder nicht: „So ein G’schaftlhuber!“, „Was’n das nu’ wieder!“.

Wo der Apostroph fehlen darf

Kommen wir nun zum Genitiv und s-Plural. Hier wird natürlich nichts ausgelassen. Stattdessen setzt der Autor das Genitiv- oder auch Plural-s. Logisch – deshalb auch kein Apostroph: Berlins Mitte, die Fotos.

Weiterhin wird ein Apostroph meist dann nicht ...