Konstruktive Sprachkritik

Text: Markus Nickl

Unsere Sprache verändert sich, teilweise tiefgreifend wie bei der Einführung der neuen Rechtschreibung vor etwa 25 Jahren. Oder es sind Kleinigkeiten, wenn aus einem starken Verb ein schwaches wird. Wie lassen sich sprachliche Veränderungen bewerten? Drei Kriterien helfen.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 03:03 Minuten

Als Technische Redakteurinnen und Redakteure kommen wir gelegentlich in die Situation, uns zu sprachlichen Trends und Modeerscheinungen zu äußern. Ob Anglizismen, Gendern, Leichte Sprache oder Deppen-Apostroph – viele Sprachthemen werden in den Redaktionen heftig diskutiert. Doch welche Kriterien kann man an diese Trends anlegen, außer dem persönlichen ästhetischen Empfinden oder individuellen sprachlichen Vorlieben?

Sprache im Wandel

Vor einiger Zeit wurde ich auf einem tekom-Regionalgruppentreffen gefragt, ob ich mich sprachlich eher als konservativ oder progressiv einschätzen würde. Ich muss zugeben, dass mich die Frage im ersten Moment ein wenig verwirrt hat, etwa so, als ob mich jemand gefragt hätte, ob ich Küstenbildung gut finde oder Stadtentwicklung. Denn Sprache ändert sich, genau wie Küsten oder Städte. Das ist ein fundamentaler Fakt, den man weder gut noch schlecht finden ...

Frau verspottet einen Mann.