Eine gute Portion Grammatik

Text: Markus Nickl

Ganz selbstverständlich verwendet ein Autor Adjektive und Adverbien. Hinterfragt man die beiden Wortarten, wird schnell deutlich, wie undurchsichtig das Regelwerk ist. Zeit, um für Klarheit zu sorgen.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 02:53 Minuten

Neulich habe ich im Schulheft meines Sohnes folgende Stilblüte gelesen: „Das Adjektiv ist hier ein Adverb.“ Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen mit dieser Aussage geht. Das klingt irgendwie nach Quadratur des Kreises. Beim Kramen in der Fachliteratur habe ich dann gesehen, dass es wirklich Grammatiktheorien gibt, die diese These vertreten. Aber wie dem auch sei: Einfach ist das mit den Adjektiven und Adverbien wirklich nicht.

Ähnlichkeiten verwirren

Mit der Unterscheidung zwischen den beiden Wortarten mühen sich Grammatiken schon seit langem ab. Sie ist auch gar nicht so einfach: Adjektiv und Adverb heißen nämlich nicht nur ähnlich, sie ähneln sich manchmal auch in ihrer Bedeutung: „vielleicht“ (Adverb), „eventuell“ (Adjektiv). Und schlimmer noch, die traditionelle Grammatikschreibung beschert uns ein terminologisches Problem. Adjektive kennen dort zwei Verwendungsweisen: die so genannte ...