Die Wandlungsfähigkeit der Sprache

Text: Markus Nickl

Nicht immer sind gleich aussehende Wörter auch gleich. Die Konversion lässt Wörter ihre Wortart wechseln. Das hat Konsequenzen – auch für die Groß- und Kleinschreibung.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 05:32 Minuten

Mit diesem Beitrag wollen wir das Thema Wortarten abrunden, das uns schon in Ausgabe 01/20 und 02/20 beschäftigt hat. Dazu sehen wir uns einige Zweifelsfälle genauer an und klären offene Punkte, auf die wir in den letzten beiden Ausgaben nicht im Detail eingehen konnten. Denn auch wenn wir nun ein System haben, mit dem sich Wörter den verschiedenen Wortarten zuordnen lassen: Es bleibt immer noch viel zu entdecken.

Fisch oder Fleisch?

„Ein Wort ist ein Wort“, möchte man sagen. Heißt das aber auch, ein Wort hat nur eine Wortart? Mitnichten, denn tatsächlich kommt es bei der Wortartenbestimmung auf den Kontext an, in dem ein Wort verwendet wird.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen. Vermutlich würden wir alle sagen, dass „grün“ ein Adjektiv ist – jedenfalls anhand der Kriterien in Ausgabe 01/20 [1]. Denn das Wort lässt sich prinzipiell steigern: grün, grüner, am grünsten. Wie ist es aber ...

Wörter wechseln die Wortart.