Eine Norm wird erwachsen

Text: Christopher Kurz

Inzwischen legen viele Übersetzungsagenturen ihren Aufträgen nicht mehr die EN 15038 zugrunde, sondern die neue ISO 17100. Beide Normen regeln zwar die Prozesse einer Übersetzung, dennoch bestehen klare Unterschiede – die Auftraggeber kennen sollten.

Inhaltsübersicht

Lesedauer: 10:01 Minuten

Seit dem 1. Mai 2015 ist die weltweit gültige Übersetzungsnorm „ISO 17100 – Translation Services – Requirements for translation services“ in Kraft und ersetzt die europäische Norm „EN 15038 – Transla­tion services – Service requirements“. In der deutschen Fassung ist sie ab Winter 2015 als „DIN EN ISO 17100 – Übersetzungsdienstleistungen – Anforderungen an Übersetzungsdienstleistungen“ erhältlich.

Mit ihr führt die übersetzerische Normung den 2006 mit der EN 15038 eingeschlagenen Weg der Prozessnormen fort, der eine Abkehr von der zwischen 1998 und 2006 gültigen Produktnorm DIN 2345 – Übersetzungsaufträge darstellt. Gleichzeitig werden die Erfahrungen von gut zehn Jahren zusammengefasst, in denen die EN 15038 angewendet wurde.

Warum eine internationale Norm?

Normen werden alle fünf Jahre überprüft und überarbeitet. 2011 stand daher die turnusmäßige Überprüfung der EN 15038 an. Schnell ...